Weil sich die Welt verändert hat. Sie ist wieder dynamischer geworden. Aber von Anfang an, beginnen wir mit dem Manufakturzeitalter:
Lokale Märkte, überschaubare Konkurrenz, hohes Maß an Einzelfertigung, Wertschöpfung war vom Menschen, genauer gesagt von Könnern abhängig. Die Prozesse waren wenig automatisiert, Handarbeit überwog. Aufgrund der hohen Kustomisierung und fehlender Massenfertigung herrschte trotzdem eine hohe Dynamik.
Und dann kam das Industriezeitalter: Die Märkte wurden überregionaler, die Konkurrenz hielt sich in Grenzen. Durch moderne Maschinen war Massenfertigung möglich, der Bedarf riesig. Plötzlich im Vordergrund: Herstellungskosten. Denn wer billiger produzierte maximierte seinen Gewinn und hatte die Nase vorn. Hier begann das "moderne" Management wie wir es heute kennen. Trennung von körperlicher und geistiger Arbeit, Prozesse optimieren, Kosten senken, Arbeit so gestalten, dass sie vom Individum unabhängig war. Effizienz war der bestimmende Faktor, Frederick Taylor mit seinem Scientific Management der Vorreiter, auch wenn es anfangs Widerstand gab. Diese Epoche hielt bis in die 70er Jahre an und fast alle Instrumente und Methoden der Betriebswirtschaft haben dort ihren Ursprung.
Aber die Welt dreht sich weiter. Willkommen im Digitalzeitalter! Nicht Effizienz ist der alleinige Erfolgsfaktor, Innovation wird überlebenswichtig. Märkte verschwinden fast über Nacht. E-Mail statt Faxgerät. Digitalkamera statt Filmentwicklung. Smartphone statt Handy. Uber statt Taxi. Airnb statt Hotelzimmer. Das ist Dynamik und Komplexität pur. Wer jetzt versucht, das 21. Jahrhundert mit Methoden und Strategien des 20. Jahrhunderts zu managen, hat schon verloren. Das ist der Grund, warum Unternehmen agiler werden müssen.